Gläubigen geben Gott
einen Teil Seines Ãœberflusses
nicht als Opfer, sondern als Mensch

der seinen Nachbarn und den Dorfbewohnern hilft
Lasttiere schont und Schmetterlinge
flattern lässt und nicht nur

freundlich ist zu Kuscheltieren
sondern Brunnen baut
um die edlen Pferde zu tränken

Ungläubigen entscheiden selbst
ob sie ihren Ertrag verkaufen
was sie aufessen und was sie teilen

Auch Gott und gierige Menschen
entscheiden sich selbst, wer profitiert
was die Komplizen erhalten

für das Nehmen, und die Strohmänner
für das Verstecken des Überflusses
in den himmlischen Wolken des Geldlandes

Einst war hier Wohlstand, florierender
Handel, die Küste ein Band
von Häfen voller Schiffe

das Land der Philister
jetzt erstickt, umschlossen
vom Ghetto

Sommerregen fallen
und brechen unsere Knochen, die Straßen
und Brücken, die Kais und Büros

Die Dächer der Schulen
eingestürzt, Abwasserkanäle spritzen auf
Rieche, wo wir leben

Bleib da nicht stehen
sicher weit weg auf den Wällen
ihres Paradieses, schauend

auf das Feuer und das Eisen
vom Himmel
Nicht unserem

Und nach dem Regen nähern
sich nachts am Horizont
Herbstwolken

Der Krieg ist mir passiert
den feindlichen Menschen
meinen Nachbarn und meiner Familie
ich muss

wie auch immer
meinen Verlust nehmen

Die Dunkelheit lehrt mir
zu akzeptieren
dass ich unverwundbar bin
nicht fliehen muss

meine Seele ist mein Asyl
wenn ich töte, töte ich liebevoll

mit einem Silberglanz
um meine Pflicht
die kein Spiegel ist
von ihren Motiven

Frauen sind schwierig
sie wollen nicht dasselbe

wie ihr Ehemann, aber ich schmiede
meinen Willen rotglühend

im Feuer meines Glaubens
als göttliche Waffe

in meiner gehorsamen Hand
in meinem dankbaren Herzen

Frauen sind schwierig
besonders meine Töchter

Sie glauben mir nicht
sie glauben nicht an eine spätere

Ehrenbezeigung für meine Taten
Stille Vorwürfe, weiter nichts

wagen, schaue aber selbst
hier war es, dies

sind die Namen
der Männer, die Ratten

die ich aus dem Weg geräumt habe
Ich bin wirklich ein Held

Sie sagen, es bedeutet nichts
Denn wir sind nun einmal Spiegel
die freundlich zurückgrüßen

Dennoch, der Bäcker kennt meinen Namen
und der Postbote freut sich
dass ich zu Hause bin

für die Pakete
der Nachbarn
Frohes neues Jahr

Vorausschauend behalten wir den Mut
mit guten Nachrichten, obwohl sie sagen
dass es nichts bedeutet

dass für den Rest des Jahres
wieder Katastrophen rauchen werden
Verbrechen und Angst, das, was normal ist

aus dem Blickfeld verschwinden wird
selbst wenn man es täglich erlebt
und dass wir uns wieder amüsieren werden

mit dem Richter ins Haus, um den Frieden
mit dem Recht zu bewaffnen, und das ist alles
was es bedeutet, sagen sie

Um zu verstehen, was los ist
in meinem Bauch, das Kribbeln und Kitzeln
der Flagellen, die blind wissen
was ich mir erhoffe, tauche ich ein
in das kollektive Unbewusste

ich jongliere mit Symbolen
nenne das Leuchten der Zellen
Seele und die Zellen eine Verkörperung
der großen Seele, der unsichtbare
Verband von allem, und zwischen all dem

gibt es das Mysterium der Engel
die unser Wesen bewahren
und in ihren Händen meine Sehnsucht
zum Nistplatz in meinem Bauch tragen
kribbelnd und kitzelnd

während es so viele Fragen gibt
von den Engeln meines Verstandes
die als Teufel verurteilt werden
durch die Angst vor der Selbständigkeit
von anderen und von sich selbst

Fragen zu dem, was los ist
und Meinungen, das Für und Wider
Engel und Teufel, manchmal beide bewaffnet
mit Betrug und Drohung, leugnend
dass sie Teil der großen Seele sind

Meine Liebe ist ein Mann
er zieht sich zurück

immer noch ein Kind
aber ohne Eltern

auf der Suche nach dem Beginn
einer besseren Welt

einer Ordnung wie damals
als er klein war, und er schaut

auf seine Hände, nicht so hart
wie die seines Vaters

die ihn fühlen ließen
dass man manchmal keine Wahl hat

und muss
aber dass es gesehen wird

und belohnt, wenn man streng ist
mit anderen und sich selbst

denn der Mantel der Zucht
kann alles abdecken

Hier ist mein Platz, hier wurde ich
geboren und hier bin ich geblieben –
Baum, Berg, Felsen in der Brandung

Wolken fliehen
für den Wind der Zeit
aber ich stehe fest, ich weiß wie es ist

Mein Vater hat mich zurückgeschnitten
und quer auf dem Wind gestellt
wie ein Schiffsmast

unter großem Segel, Anker
tief in den Boden, standhaft
wie das Pferd von Marken

     Meine Söhne sind widerspenstig
     Ich habe daraus gelernt
     Ich muss streng sein

     wenn es sein muss
     meine Frau schlagen, ignorieren
     was sie gut meint, und ihre Freiheit einschränken

     denn freie Mütter machen Söhne frei
     zu denken, dass neue Ideen
     schneller seglen als der Wind

     Doch ein Mann weiß besser
     Es ist der Anfang des Endes
     wenn er nicht jedem Anfang endet

Trübe Das Quellwasser Nicht
wuchre nicht zwischen den Pflanzen

Vorsicht, alles wird gesehen
du wirst erinnert an das

was du schaffst, zu verbergen -
Engel zeichnen es auf

Hacke das, was keine Frucht trägt
in Kompost für den Gemüsegarten

Sei fürsorglich und zart
statuiere Unkraut als Exempel:

Vorsicht, jeder sieht es
brennen oder muss extra zahlen

was die Toren erschöpfen wird
Iss und trinke nicht mit ihnen

vermeide auch die Scheinheiligen, bete
nicht mit Zweiflern und Liberalen

heirate nicht mit einem Gläubigen
einer anderen Lehre

Vorsicht, Gott sieht alles
Trübe Das Quellwasser Nicht

Die Nachbarn haben begonnen
Leute wie wir
Aber sie wollen nicht
meine Nachbarn sein, sie schmettern
Raketen in den Schulhof
Ich habe keine Angst, ich werde sterben

Das scheint eine schlechte Sache zu sein
aber es geht nicht anders
Sie machen dasselbe
bis wir vertrieben worden
am Hals gepackt
und weggeworfen sind

Ich möchte, dass sie um Hilfe schreien
nach Gerechtigkeit jammern
und um Erlösung flehen
und ich werde hören
und ich werde sehen
und ich werde schweigen

bis sie tot sind

Amma, weine nicht, ich tue, was ich tun muss
Sei stolz und gib dich hin, lass dich fallen
in die Hände der Barmherzigkeit

Hier gibt es keine verstellten Köpfe
Wir stehen eben außer uns vor Wut
über das Unrecht, wir kämpfen im Licht

des Todes, das die alte Welt vernichtet
heller als ein Superstern von Tausenden
von Sonnen, in dem ich zerschmelzen möchte

wenn es auf mich fällt, und Amma
es fällt auch auf dich, wie ein heiliges Schwert -
die Wunde muss bluten und das Leben

in eine neue Welt fließen lassen, gib dich
doch hin und spring durch das Tor des Urteils
in die Arme der Barmherzigkeit

     Stiefel, deine Größe, Wäschekorb und Seife
     jedem seine eigene Seife, dein Körper
     ist ein Tempel, deine Hand ist Gottes Hand

Sie steht wild heulend vor uns
im Nachthemd, mit zerzausten Haaren
Barfuß will sie mich aufhalten

     Hier, nimm das Buch, bewache es
     mit deinem Leben, deiner Waffe und den Kugel-
     gürteln. Ãœbe!

Ihre Familie versteckt sich, glaube ich
Pass auf, bevor es zu spät ist
soll ich... Kommt sie näher?

     Kopftücher, jeden Morgen
     eine Kiste mit sauberer Kleidung und Munition
     Mache dich bereit für das Training

Soll ich schießen, ist es wahr?
Sind die sauberen Hände für andere?
Vergiss die Schmiererei, sei stolz!

     Die Wäsche vor dem Appell abgeben
     Das war's, der Rest kommt später
     Wir beginnen mit dem Gebet

Wer von uns hat es getan? Wo ist das
himmlische Licht, der Segen auf die Stille
auf den Schutt und das Blut im Sand?

Wir sind das Tor zur ungesehenen Welt
für die Narren, die sich weigern
hinzugeben, all ihre guten Taten
sind nicht genug, nur die Hingabe zählt

Unsere Hingabe, unser Ideal, nicht zu sterben

bei einem Unfall oder vor Kummer, nicht für Streifen
und Sterne auf Fahnen und Schultern, wir sind Frei-
männer, wir machen den Weg frei
für eine bessere Welt

Wir haben ein Ideal, wir sind bereit dafür zu sterben

Das ist unser Opfer
auf dem Altar für Das Unbekannte
unser Sieg
über Gold Geld Macht

und den Tod, um Das Ungesehene zu sehen

Ich soll rufen, sagt jemand
aber was lässt sich da rufen?
Dass Gras verwelkt und Blumen
fallen ab, aber Versprechen für immer
ungebrochen bleiben?

Gib nicht auf, steige
auf einen hohen Berg und rufe
zu allen Herzen das Leiden
ist vorbei, das Unrecht, die Nägel
die uns durch unsere Adern geschlagen
festklemmen, und den Stacheldraht
der Apartheid, der uns trennt

Reiße die Blockaden nieder
gleiche die Ungleichheit an und ebne
in der Wildnis einen heiligen Weg!
rufe! breche das Schweigen!

Trübe Das Quellwasser Nicht
wuchre nicht zwischen den Pflanzen

Vorsicht, alles wird gesehen
du wirst erinnert an das

was du schaffst, zu verbergen -
Engel zeichnen es auf

Hacke das, was keine Frucht trägt
in Kompost für den Gemüsegarten

Sei fürsorglich und zart
statuiere Unkraut als Exempel:

Vorsicht, jeder sieht es
brennen oder muss extra zahlen

was die Toren erschöpfen wird
Iss und trinke nicht mit ihnen

vermeide auch die Scheinheiligen, bete
nicht mit Zweiflern und Liberalen

heirate nicht mit einem Gläubigen
einer anderen Lehre

Vorsicht, Gott sieht alles
Trübe Das Quellwasser Nicht

Regieren heißt in die Zukunft blicken
auf die Einheit aller Menschen
also aus Respekt tragen die Juden
und die Christen, die am Freitag
nicht ruhen, ein gelbes, rotes oder
blaues Kopftuch, einen schwarzen
und einen roten Schuh, und

eine Glocke: pass auf, ich komme
Tritt mich, wenn ich dir in die Quere komme
oder wenn du Lust dazu hast

weil meine Sturheit zu groß ist
Ich glaube nur halb und will mich nicht
so verbiegen wie es gehört. Nun, falle!
Auf die Knie! Oder sollten wir vielleicht
helfen? so sehen mich kalte Augen an
und ich verbeiße meine Tränen
Ein Hund leckt sie von meiner Wange

Sie sagen, ich soll gehen
Ich kann es mir leisten
aber der Trubel ist nichts für mich

Man muss sehr aufpassen
und es gibt keine Zeit zum Gebet
obwohl es Regeln gibt

die man nicht befolgen kann
Man muss sie abkaufen
für einen guten Zweck

Ich möchte ernsthaft glauben, wirklich
fromm sein, jeden Tag ein Pilger
und meine Taten reflektieren

gastfreundlich sein, mit Respekt
vor wem ich begegne
als ob ich empfangen würde

als Fremder

Es ist Abend, die Kinder sitzen
auf der Couch und ich spiele

ihnen vor, wie ich als junger Mann
die Stadt befreit habe, mit Stahldraht

um den Hals der Männer
die gestanden hatten, einschließlich des Vaters

meiner Freundin. Fest anziehen
bis der Kopf ja nickt

Saubere Arbeit, kein Blutstropfen
Wir haben es einem Film nachgemacht

der nicht so echt war, als es selbst zu machten
und Menschen dreimal zu überfahren

oder mit einem Schläger Wort
zu halten, wenn jemand nicht will

zahlen für seine Sicherheit
Wie die Kinder bin ich

stolz darauf, aber im Bett denke ich
dass nicht diese Tausend falsch lagen

sondern ich, aber warum? Warum
bewegen sich die Vorhänge immer?

Warum starren mich tote Augen an
und was ist hinter ihnen

unauslöschlich
im Himmel geschrieben?

Hier herrscht Frieden
aber er ist verdächtig

warnt der König
Viele Einwohner ziehen um

in einen Palast in den Wolken
des Internetlands oder ziehen sich zurück

in einen hohen Turm, Sender und Empfänger
ihres eigenen Rechts, hör einfach

auf die Echos, hör einfach
auf meine widerlichen Worte

Ja, wenn nur jemand zuhörte
Wenn nur jemand zuhörte

unsicher
und mit Liebe

wieder auf der Erde

Manchmal gehen Erwachsene voran
für eine Revolution, aber lieber
dirigieren zie eine Infanterie

von Kindern, die von Helden
und Idealen träumen, und
den Tod nur dann fürchten
wenn es zu spät ist

denn eine Revolution anzuzetteln
ist Selbstmord, ist eine Wahrheit
sagen, die verboten ist

ist das Licht der Worte
nicht in Rätseln oder Geschichten
der Vergangenheit verstecken

es ist die Trommel schlagen
dass eine bessere Welt kommt
auch wenn sie nie zuvor
gut genug war

Die Menschen bleiben Menschen, sie wünschen
sich ein sicheres und interessantes Leben
nach dem Ausbrennen der Revolution

Hier leben keine Hunde mehr
wir haben sie zu Tode geprügelt
Sie hatten keine Chance
unter unseren Stöcken

Wir lachten über ihr Heulen
und über die Mädchen
die sich nicht trauten hinzusehen
die weggelaufen sind

dorthin, wo sie hingehören
Da war ein hysterisches Kind
das einen Hund versteckt hatte
Wir jagten sie zusammen

als könnten sie entkommen
Danach mähte das Mädchen
mit bloßen Händen den Sand
zwischen ihren Knien weg

Die Welt wartet auf uns
wartet darauf, gereinigt zu werden
Wir werden sie befreien
von jedem gottlosen Hund

Die Klingel, unerwarteter Besuch
Papa hat Angst und will nicht öffnen
Der Mann an der Tür bittet mich

ihn für weitere Ermittlungen zu begleiten
Ich muss, sagt er, ich habe keine Wahl
Machen Sie es nicht schlimmer als es ist!

Papa, Papa, warum? Wohin
bringen sie mich? Egal was sie sagen
ich habe es nicht getan, ich bin nicht so

Die Wachen schweigen, mein Herz rast
weg von meinen Beinen, aber es ist nicht weit:
drei Blocks weiter lassen sie mich zurück

in einem großen Herrenhaus, ich bin gerettet
sagt auch die Haushälterin
solange du innerhalb dieser Mauern bleibst

Hier hören die Ermittlungen auf
Du bekommst schöne Kleider und
Monsieur ist ein zärtlicher Liebhaber

Er liebt hübsche Mädchen, sechzehn
bist du, sei froh und tue, was er sagt
Zwei schlaflose Nächte lang

liegt Herr Untersuchungsrichter in mir
Er liebt sechzehn hübsche Mädchen
die zu zweit in seinem Haus eingesperrt sind

Papa, Mama, ich bin verschwunden, zum Glück
wisst ihr gar nichts von allem
was ich getan habe, denn ich bin nicht so

Die Klingel, unerwarteter Besuch:
ein Herr, der mich bittet

mit ihm zu kommen, ich muss
ich werde verhaftet

aber nur für weitere Ermittlungen
Machen Sie es nicht schlimmer als es ist!

Auf dem Büro bekomme ich einen Stuhl
Jetzt müssen Sie warten, dann wird alles

in Ordnung kommen, das braucht Zeit
Sie werden verstehen

Gründlichkeit ist geboten und Sie sind
nicht die Einzige. Ich wünschte, es wäre wahr!



Wir bekommen Essen, gerade genug
in unserem eigenen Gestank, lautlos

streitend um
die wachsende Urinpfütze herum

über die verrotteten Matratzen
ein weiches Bett aus Würmern

aus dem atemberaubenden Kot-Fass
Wir scheinen geräuschlos vergessen zu sein

Manchmal flüstert jemand
wenn er es wagt und den wütenden

Blicken aus Angst vor Stockschlägen
trotzt, um nicht verrückt zu werden

Mein Fall ist lebenswichtig
Ich habe bereits eine dicke Akte
voller Möglichkeiten und Nebenprobleme -

Verhör über Verhör, Satz für Satz
in der Schönschrift des Urkundsbeamters:
ganz meine eigene Geschichte

Denn wenn es überhaupt eine Anklage gibt
dann habe ich sie selbst verkündet
Viel Zeit, darüber nachzudenken

in meiner Zelle, manchmal einen Ausflug
in die Folterkammer, um zu sehen
wie anderen geholfen werden

sich an ihr ganzes Leben zu erinnern
und aus unbedeutenden Ereignissen
Schuld heraufzubeschwören

Ich tue, was ich kann, habe gleich
meine besten Sachen an die Wärtern
verschenkt - Ja sicher

wenn Sie möchten, akzeptieren
wir das, dann brauchen Sie sich
nichts vorzuwerfen -

Ich lobe ihren Sachverstand, bitte sie
meine Kooperation zu melden
und fühle mich gar nicht zu groß

um die Flöhe
in ihren Wintermänteln
um Fürsprache zu bitten

Meine Schuld ist sicher. Ich kenne sie
noch nicht, das ist wirklich eine Frage

der Zeit, des Spiegellesens
was mir für alle ins Gesicht

geschrieben steht - Der Prozess fängt gerade
erst an, es hat noch nicht einmal geklingelt

Schon vor meiner Verhaftung ahnte ich
vermutete ich seltsamerweise schon etwas

von dem Geheimnis meines Lebens
und als ich die schweigenden Zuschauer sah

die mit angehaltenem Atem zuschauten
bereit, die Neuigkeiten zu verbreiten

war ich immer noch hoffnungsvoll
hatte aber keine Zweifel mehr

an der Wahrheit der Verleumdung von mir
Ich muss ruhig bleiben und mich anpassen

vor allem nicht auffallen, meine Familie
nicht in mein Schicksal hineinziehen

Sie dürfen keine Partei ergreifen
Sie müssen erhaben sitzen
In schwarzen Gewändern, streng
Die hohen Richter

So hat sie der alte Titorelli
in seinen Gemälden verewigt
ganz nach den Vorgaben
und Vorstellungen der Menschen

Aber niemand sieht sie je
Sie schotten sich ab
Mit Wärtern und Urkundsbeamten
Sie halten ihre Sitzungen geheim

oben in den Dachzimmern
auf einer alten Pferdedecke
über der zerrissenen Sitzfläche
ihres Küchenstuhls

Sie haben taube Ohren
für die Verteidiger und schicken
die Gerichtsdiener weg, um in den Fluren
die Verdächtigen zu ermutigen

Es ist schon dunkel, die Zeit, wenn es ruhig ist
auf der Straße. Zwei Hutmänner kommen
um mich zu holen. Sie fassen mich
auf beiden Seiten und tragen mich
steif über die letzte Brücke
das zitternde Wasser

Außerhalb der Stadt rasten wir
keuchend am verlassenen Steinbruch
Sie wischen den Hutkrempe-Schweiß
helfen mir, im fahlen Mondlicht
Mantel, Weste und Hemd auszuziehen
und falten meine Kleider sorgfältig zusammen

Ich gehe auf und ab, bis sie winken
und zeigen, wo ich mich hinlegen soll
in der Grube. Meinen Rücken wricken sie
in die scharfen Steine
Hin und her reichen sie
das Messer. Mein nackter Hals ist lang

In der Silhouette eines Hauses
am Himmel schwingt ein Fenster
auf mit einem Flackern
Zwei Arme strecken sich weit aus
und ich frage mich, wo
der Richter ist, den ich nie gesehen habe

Showtime! Morgen als Belohnung die Grazie
des Stierkampfes, zuerst zusehen, spüren
dass die Bestrafung sicher ist

wenn man die Regeln nicht beachtet
die Regeln der Sündenbockreiter-Zivilisation:
heuchlerisch brav mitmachen, kein Gegner

sein, denn manchmal hört man etwas
auf der Straße entlang der Stadtkerkermauern
wo die Prozessionen abfahren, die Soldaten

Banner, große Truhen voller Urteile
Büßer mit einer Kerze, Porträts
auf kleinen Truhen mit die Knochen nach der Folter-

bank, Begleiter mit ihren Schwertern
und Olivenzweigen, Frieden auf Erden
unter den Menschen, die sich gut benehmen

und kommen, um die Vollstreckung zu sehen
Showtime! Der hohe Haufen ist deutlich sichtbar
Sachverstand. Ein Feuer, das anhält

Sprechend und schreibend lernte Platon
was bekannt und was vergessen war
So entdeckte er die Wahrheit

der alten Geschichten
über Atlantis und er schämte sich
dass niemand sie mehr kannte

Der Dialog stockte, den Weisen war klar
geworden: die alten Namen waren missverstanden
worden, als ginge es um etwas anderes

Aber die Tatsachen waren die gleichen
Von ihnen verschwiegen, blieb das Geheimnis bestehen
und das Trauma verschwand wieder, vergessen

dass mit dem großen Sieg über die stolze Stadt
auch die griechische Zivilisation ausgelöscht wurde -
durch den mächtigen Groll des Verlierers

dessen Dreizack als letztes Wort
Erschütterungen durch Land und Bucht schickte
so dass aus Argolis das beklagte Atlantis wurde

Höre!
Wir sind keine Schwächlinge!
Was sollen wir mit dir machen?

Du bist kein Krieger, du
bist bereits tot, obwohl du es nicht gewagt hast
zu sterben, als die Zeit gekommen war

als ob das deine Wahl wäre
Möchtest du Ruhm?
Dein Kopf hoch auf einem Pfahl?

Möchtest du Spektakel?
Deine Silhouette mitten im Feuer?
Möchtest du gehen?

Schwächling! Wo ist dein Glaube
an die liebevolle Barmherzigkeit?
Wo ist dein Glaube

in die Bestrafung
die wir für sie vollstrecken?
Du musst ein Vorbild sein!

Ich gehe nicht in eine solche Schule
in der man lernt, über den Regen
und die Erde zu lügen
sie als Naturereignis, als Ball
um die Sonne zu beschimpfen

Diesen Schulen setzen wir in Brand
die Welt ist unsere Werkstatt
Regen kann ein Segen sein
oder eine Bestrafung, wir lernen das
in der wahren Schule
unseres Gebets

Beten ist lernen
ist leben, und ich bete
ich bete
mit dem Mädchen
das für mich ausgewählt geworden ist
ich bete

bevor ich die Beiträge sammle
ich bete
während der Höhere Befehl mich führt
und ich die Dörfer säubere
von Verleumdern, ihrer falschen Zungen
und ihrer giftigen Worte

Sie stehen in nass-gepinkelten Kleidern
in der Sonne, die ihren Schatten verbergt
flehend
dass sie gute Leute sind
Ich werde sie erlösen
ihre Lügen zum Schweigen bringen

Erfahren, wie es ist
in Der Schönen Welt
zu leben, so echt

sieht es aus
glänzend und einfach
solange du es genießt

und nicht nachdenkst
über die Ränder
wie tief

Menschen dort fallen
getäuscht, beraubt
weggetreten

alle lebens-
echten Zweifelfakten
darüber, wie

glänzend und einfach
in der schönen Welt
wirklich gelebt werden kann

Allein, mit altbackenem Brot, süßem Kuchen
und Wassersäcken unter den Steinen
gegen die Sonne, oben auf dem Hügel
Wie ein Falke

Mondkalter Himmel, mein Kumpel
schläft unter einem Segeltuch
mit einem Fingersieb siebe ich
die dünnen Sterne um den Sarg

Steine aufheben, in eine Reihe legen
abrollfest, nach Größe, nach Glätte
und Farbe, die Fakten sortieren
Denken

Denke Falke, denke Geduld, denke Geduld
Der Feind kommt, dies ist ein Hinterhalt
Denke Falke, nicht Sofa, Kissen
nicht Frau

Wache und bete Nicht mein Wille
sondern Ihrer, zusammen mit mir
werden die Engel rücksichtslos kämpfen
Ich bin nicht alleine

Meine Schätze verwende ich als Sklave
Was ich teile, teilt der Himmel
Wenn ich herrsche, herrscht der Himmel und
wenn ich grausam bin, ist der Himmel grausam

aus seinen Gründen, die Erde ist sein
Thron, sein Tisch und sein Altar
Von Grenze zu Grenze
     mehr als 8.000 Kilometer

     eine Reise von sieben Monaten
verstecken wir Netze
um die Füße
der Halbgläubigen

zu verstricken, versperren wir
den Weg mit Steinblöcken
spannen den Bogen des Himmels
und schießen seinen Pfeil in ihre Herzen

Dann graben wir die Gruben

Unter Seiner Flagge zu leben
und überall Seine Flagge
zu hissen, reicht nicht aus

Weiße oder grüne
Buchstaben reichen nicht aus
sie sollten rot geschrieben sein –

in deinem Herzen, so viel größer
als Worte ist Seine Macht
größer als das größte

Land, größer als ungläubige Gebete
und Wolkenkratzer von Spiegelhaut
die einstürzen und zersplittern

O Teufelsfalle
der Gegenseitigkeit
Hochmut um Hochmut

zu denken, Seine Diener zu sein
und an der Größe teilzuhaben
die alle übersteigt

Die Zelte des Roten Mondes
verschieben sich mit dem Rand
des Tobens, ich kann nicht mehr

hoffen, schlafen, den Mond anschauen
das Blut der untergehenden Sonne
dass er seinen Körper abwäscht

das Blut, aus dem er aufsteigt
für seine tägliche Arbeit
am Verdorbenen

Ich selbst wasche mich in meinen Tränen
für die Toten im heiligen Feuer
das uns vertrieben hat, Entschuldigung

dass wir gegangen, nicht gestorben sind
Es gibt wirklich keinen Teufel in uns
Wir wissen, dass wir Menschen sind

in der Welt um einander
einander zu helfen, nicht wahr
gerade wenn es tobt?

Winterlicht frisst den weiten Hügel
immer kahler, Bussarde schweben über

den Grabsteinen im fruchtbaren Boden
der jahrhundertelang Olivenbäume trug

Die Seelen sind woanders, wohin Israel
sie führt, die Überreste vergehen

in schwarzen Tüchern, um die ersten Menschen
zu sein, die in die neue Welt eintreten an dem Tag

an dem sich das Tor der Barmherzigkeit öffnet
Denn dafür haben die Toten gelebt

und gekämpft, dafür
haben sie den Kriegsgott besiegt

haben sie die Stadt erobert, mit dem Brunnen
der aus der Erde bricht

Jerusalem, wo ich leide
unter gespaltenem Miteinander

Werden Kinder meiner Enkelkinder
ihre Knochen sammeln, sie ehren und

hier wieder Oliven anbauen
mit himmelhochen Friedenszweigen?

Weil ich verantwortlich bin
insoweit das möglich ist
muss ich mich ja
in das Leben vertiefen

der Flüsse im Delta, muss ich
die Jahreszeiten kennen und
die Winde und die Gezeiten
um überhaupt eine Chance zu haben

Wenn ich selbst das Wasser wäre
würde ich auch nach Öffnungen suchen
auf die Schwachstellen drücken
und wo möglich durchbrechen

mich nicht brackig ersticken lassen
verdunstend in der brennenden Sonne
von Siedlern, die mich umzingeln
mit Betonmauern und Soldaten

Es wäre alles oder nichts für mich

Maria war schwanger
mit Gott, eine Geschichte
kann nicht stärker sein
und ich denke an mich

als den Heiligen oder den Propheten
den ich gerne sein möchte, so erfüllt
von reiner Inspiration bin ich
in dieser stillen, heiligen Nacht
des Geburtssterns

Lasst die Engel herabsteigen
um Gott zu loben
und den Frieden zu singen
Ich wache
unter der Palme

die seine Zweige biegt
und alles gibt: Früchte
und eine Quelle, aufsprudelnd
zwischen seinen Wurzeln

Menschen verschwinden
im dunklen Wald
des Neuanfangs

hinter dem Sumpftod
wo es nichts anders gibt
dass zum Nachdenken anregt

Reicht Kurzsichtigkeit aus?

Rundherum sind fern und nah
die Bäume immer dieselbe
Vergangenheit und die Zukunft

ist in Kindern verborgen
die nichts wissen
als was man ihnen sagt

Achte auf deine Worte
denn Menschen verschwinden
im dunklen Wald

Wir erschaffen
eine neue Welt
mit Bomben
Angst und Blut
Feuer um Feuer
Schutt um Schutt

Wir wissen
dass wir sterben werden
wir haben uns entschieden
auf der rechten Seite zu sterben
wo nur Kämpfer leben

Freund und Feind
lassen wir bezahlen
für unser Essen
und die Schwerter
die die alte Welt
schlachten

Freitagnachmittag
knien wir in ar-Raqqa
und abends
sagen wir Danke in Tel Aviv
es ist ein gebeugter Kampf
Gebet um Gebet