Wir kamen aus dem Ãœbungsraum
des Hotels und du zeigtest inmitten
den brummsummenden Menschen

auf mich
Dein Finger griff mich an
in meinem Herzen

In unserem Zimmer schosst du aus
Schnell warf ich einen Berg
absorbierendes Salz auf den Teppich

Nachdem du gegangen warst
habe ich den roten Fleck weggespült
Alles Unsicherheit

Die uns trennt
Die andere Seite ist weit
Am schnellsten schwimme ich

Kraul über
die versunkenen Schiffe
Es dauert zu lange

eine Brücke über Richel
und Griend zu bauen
und auf einer Straße zu hoffen

Zwischen den Bäumen
sechs farbige Paneele
Sechs farbige Paneele
zwischen grünen Bäumen
Und vier Säulen an der Außenseite

Paneele als Türen
zu einer anderen Welt
In ihrer flachen Ebene
magische Schirme, in die
man eintreten kann

Löcher in einer Lichtung
zwischen den Bäumen
Einblicke Eingänge
für jeden, die sich nähert
und die Farbräume

betreten darf, das unsichtbare
Landhaus auf der Lichtung
wo Spiegelbäume leben
das Äußere im Inneren und das Innere
im Äußeren widerspiegelt, so ein Haus

bin ich

Witze, die ich mache, meine Wortwahl
und meine Kleidung für die Menschen
die ich kenne (wer ich bin)
sind schon wichtig
obwohl ich jedes Mal
hinterher wieder weiß

dass es nicht von Dauer ist
nicht die Festigkeit
meines Gesichts hat
und nur ein vages Bild davon
zurückbleibt bei den Menschen
die ich kenne (wer ich bin)

dass es nur wer weiß welche
Leuten etwas bedeutet, die
ich nicht kenne (wer ich nicht bin
auf ihrem Schirm, in ihren Ohren
oder auf dem Papier in ihren Händen
aus Fleisch und Blut)

Diese Umstände, Schwierigkeiten
und dein Verhalten
in letzter Zeit

So kenne ich mich nicht
obwohl ich ein bisschen mehr sehe
wer ich bin, und du, wir

und wie die Dinge laufen
Ungebeten
muss ich

mal wieder
das Beste daraus machen
Was sollte anders sein?

Zwei, drei Dinge
jetzt wo du fragst
Wenn es möglich ist

Und dann das Beste daraus
machen
gemeinsam

Signale, Fragmente und
Teile davon von denen
ich weiß, die Welt
von meinen Augenfiltern geordnet

zum Lebensraum, mehr
brauche ich nicht
um zu existieren, und dich
als Liebsten zu lieben

Denn wenn ich mehr Rezeptoren hätte
würdest du mich noch mehr besetzen
mich lähmen und verschlingen
Glücklicherweise ist alles abgemessen

nicht zu viel oder zu wenig
mit angepassten Krankheiten
für jede Abweichung, wenn
meine Liebe kein Maß hat

blind denkt zu sehen
wer du bist, mein
was auch immer, geträumt
nach meinen vermeintlichen Bedürfnissen

Wenn ich mein Gesicht male
werde ich kein Clown oder Hindu-Gott
aber habe ich Angst vor mir

ich renne nach außen
die Leute weichen aus, sie lassen mich
fühlen, dass ich gefährlich bin

es vibriert in meinem Blut
auf dem Rhythmus der Hämmer
der Abrissarbeiter hinter dem Zaun

In der Mitte der Stadt bin ich alleine
mit geballten Fäusten und Feuer
speiende Verwünschungen

Niemand nimmt mich so, wie ich
bin, nur die Polizei sprecht
mich an, Ja, alles gut

es ist nur Schminke, ich bin fast zu Hause
aber wissen sie vielleicht ganz zufällig
für wen ich stimmen könnte?

Der Nebel muss sich so langsam
gehoben haben, dass, als
ich die Landschaft sah
als ich merkte

dass es da war, ich es unbewusst
schon gesehen haben muss
genau wie als

ich gelangweilt die vorbei-
gehenden Leute beobachtete
und dachte, sie sahen mich genauso
beiläufig, ein Mädchen

mit baumelnden Beinen
einfach ein Mädchen
das sie nicht kennen

und dass ich das war
Das war plötzlich klar
eine Erkenntnis, aufgetaucht
aus dem Nebel des Kindseins

Auch ich sah mich
da sitzen, in dem herrlichen
Gefühl, dass ich ich war

Kinder müssen lernen zu lügen
und es hoffentlich nicht tun

Lügen machen unglücklich
misstrauisch und unberührbar
umhüllt von Klugheit
und Komplizen

wenn es groß wird auch
von Diener des Gesetzes
Vermittlern und Wahrsagern
mit maßgeschneiderten Maßen

die alles in Ordnung reden
nicht dumm und nicht weise
genug, um aufrichtig zu sein
und nicht stark genug

um von dem Stress und der Leichtigkeit
des Mitmachens abzusehen -
Gründe für das eine und andere
gibt es leider genug

Der König hat den Schlüssel
zu den Schlössern auf der Außenseite
und genau das ist das Problem

denn dieser König bin ich selbst
eingesperrt in dieser Pyramide
Es ist ein Koan

und es ist nicht lustig
Verzweifelt rufe ich Antworten
im Dunkeln, tastend

stolpere ich weiter und
endlich öffnet sich die Tür
zu einem weiteren dunklen Raum

so Vantaschwarz, dass die Tiefe verschwindet
Ich bin blind, zu müde zum Weinen
setze ich mich hin, lege ich mich

in einen fantasierten Sarkophag -
in mir selbst vergraben, versinkend
aus meinem Bewusstsein

Im Bett, im Dunkeln
unter dem Deich höre ich
wie sich das Brummen der Fluss-

kähne schwer belastet
durch die Biegung
der langsamen Zeit krümmt

wo wir uns nie wagen, wissend
was mit diesem Jungen passiert ist
den niemand mehr kennt

wo wir im Sommer schwimmen
ein paar Schläge hin
und her in der Bucht

Aussichtspunkte bauen
und uns langweilen
beim Kriechen

der Wellen
der langen Kähne
der träge Zeit

blickend
auf neue Autos oder andere
Fracht an Deck

Mein Liebling ist weg
die Erde drückt Flut-
tränen empor durch den Sand

Segeln im Osten
umrunden mich, Zeichen
drauf, ich laufe

meilenweit
zu Schlickgras und Soden
und zurück zur Bake

baue dort einen Steinturm
breche Stein für Stein
lese Wort für Wort, höre

und baue schreibend und
Satz für Satz singend
unsere Liebe wieder auf

Weil ich keine Zeit habe
verbringe ich den Tag gerne
ungewaschen im Bademantel

Ich selbst sein, zu Hause
in meinem Stadtbunker -
vor dem Fenster
das nach außen reflektiert

Wenn man daran vorbeifliegt
sieht man Spatzen, die vom Futter
verjagt werden, von Enten
die dann fliehen

vor dem Möwenheer
das seine Schnäbel viermal
in der Magensäure der Familie Duck
ausgehärtet hat

Ich bin sicher aus dem Spiel
und was mir nicht gefällt
wische ich aus dem Bild

Wie wunderbar ist es
Schaum zu sein
allesamt, große Bäusche

hungrigen menschlichen Schaums
ein Nebel voller Leben, und ich
ein Flöckchen in meinen eigenen Farben

Ich muss mich mal mit meiner
erbärmlichsten Stimme beschweren
und blasen dass ich da bin, ich

löse mich viel zu früh auf
nicht wie damals
als ich gerade geboren wurde

und aus meinem eigenen Abfall wuchs
nein, es ist ein Schrumpfen
ich esse mich

Die Ärzte erklärten es
Sie hoffen, von mir zu lernen
und später mehr zu wissen

Nachts ist mein Kopf frei
von Bewusstsein: keine Regeln
sondern eine Kirmes

der Erinnerungen, in dem ich nur
ohne nachzudenken
den Weg kenne

und kreischender Frustrationen
die aus der Achterbahn meiner Träume
in ihre alten Spuren zurückschießen

und sich Tropfen für Tropfen
im Schweiß meiner Verzweiflung
im Fieberwahn aufschreien

mit einer Grimasse im Gesicht
und einem Wort, das ich nicht verstehe
Alle fliehen

Aber du kannst nichts dafür, sagt der Arzt
Schon bevor du schlafen gegangen bist
hat dein Haus gebrannt

Wer nicht erwachsen werden will
und diesen Widerstand spüren wir

alle in der Welt
der Zwietracht und des Neides
in der wir hohe Türme gebaut

haben, für Richter und Anwälte
die für dich gewinnen wollen

deine Nachteile vergrößern
wenn du weißt, was ich meine
deine Nachteile vergrößern

und zufrieden neue Regeln fordern
um auf allen Seiten in den Heuhaufen zu stechen

bis alles klemmt
und hier und da Bürger ersticken
wonach in der Tretmühle der nächste Schritt

nur sein kann: neue Regeln zu fordern
Wer nicht erwachsen werden will

fordert mit, denn mit jemandem
der anders ist, kann man nicht reden
Neid verstopft deine Ohren