Der Berg ist für immer gefangen
im Würgegriff der Schlange
und auch die Stadt, das ganze Land
Entlang des Meeres schwingt ihr Schwanz
mit Donnerschlägen Krater von Höllenfeuer
in die Erde, sie brüllt und kreischt
nachts Todesängste in unseren Atem
sie zerschmettert unsere Heuschreckenköpfe
auf den Pflastersteinen, eins nach dem anderen
Sie mag mich nicht, sie isst nur
das Land, auf dem ich lebe, sie schließt mich
ein und berauscht mich wie eine Kakerlake
die immer in die Flasche zurückrutscht
und nicht entkommen kann aus Träumen
der verlorenen Freiheit und der Dörfer
von ihrem langen Schlangenbauch
weg-gewalzt und geglättet
Es gibt kein Land mehr für die Toten
Unter unseren Betten sind sie begraben
Sag mir, wie kann ich so schlafen
wartend auf ein Wunder
wartend auf den Tod?
Gedicht 4686 Amsterdam, 2022-09-20 Palästina (5. bis 10. Juni 1967 Sechstagekrieg) Das Tier: Daniel 7, Offenbarung 19:19-20 und 20:10 Band:BimsSchutt Stichwort:Macht: Zwang / Gewalt Stichwort:Palestina%