Zywa
Gegenwärtig
Noch nicht Essenszeit, ich liege
auf das Bett und zeichne dich, deinen
Rücken, das Buch und die rote Kerze
das fast leere Spiegelbild
Wir haben heute genug
von der Stadt gesehen
und springen uns nicht gleich an
obwohl wir im Urlaub sind
Ich liebe dich ebenso tief -
schauend, zeichnend und spürend
wie abwesend vollkommen gegenwärtig
du bist, deine nackte Schulter
die ich mit meinen Augen streichle
deine volle Aufmerksamkeit
für die Geschichte und für mich
sobald du das Buch hinlegst
Es ist etwas von Jahren
ungreifbar anwesend
auch wenn wir nicht darauf achten
oder wenn es eine Weile nicht da ist
|