Es bleibt wenig Zeit, ich möchte
trotzdem meine Geschichte erzählen
nicht, was mit mir passiert ist

die körperlichen Schläge
die Angst in meinen Fasern
und die Selbstzweifel

sondern das niederschmetternde
das unsichtbare
Feuer, das plötzlich da war

die Einsicht, die Liebe und die Fürsorge
für mich und alle
denen sie fehlte

die es Flüchtlingen und Vertriebenen
ermöglicht, trocken durch das Meer, den
Fluss zu waten, und Ertrinkenden rettet

die Toten am Leben erhält
weil die Realität so existiert
wie wir sie denken

Warum gibt es Menschen
die von der Hölle träumen, einer wüsten Welt
mit blattlosen Bäumen, bestialischen

Menschen, durstigen Opfern
Theatern, in denen die Morde echt sind
und von mit Blut geschriebenen Sprüchen?

Warum fantasieren sie so
von einem besseren Leben
von einem Neuanfang?

Warum gibt es Menschen
die von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
ohne Prälaten und Politiker träumen?

Warum singen sie nicht
das Lied der Menschlichkeit
Warum

betäuben sie sich
um ihre Kleinmütigkeit
zum Explodieren zu bringen?

Die Sonne pulsiert wirbelnd heiß
als das Herz unseres Lebens
Funken spritzen auf der Erde

Drohung sucht die Menschen heim
Kämpfe brechen durch die Bildschirme
Heil und Urteil schlagen um sich
legen Grabsteine aus schwarzer Lava

Aus brummenden Tiefen entkommt
ein Geist aus der Flasche, das Wasser
brennt breit unter seiner hohen Flamme

die zu einer Supersonne explodiert
die schreiend den Himmel füllt
und herumdrehend die Erde versengt
Ende und Beginn

Dröhnender Donner, die Welt zittert
durch himmlische Hand, stürmische Luft
erschüttert die Erde
Verzehrendes Feuer

eingehüllt in schwerschwarzen Rauch
von weiter als sichtbar ist
schlägt in die Erde ein, brennt
einen Anker in seinem Kern

Ist dies der Tag des Zorns, jetzt

die Stunde, das Brechen
der Siegel, das Sieden
der Winde, das Pochen
der Herzen?

Wie Kriegspferden rauschen Schwärme
Heuschrecken aus dem Rauch, sie schnauben
Schwefel, stechen wie Skorpione
stürmen vorwärts und schlagen auf die Trommel

Stopp