Falte dich wie ein Kissen
in meinem Rücken, forme deinen Körper weich
an meinen, dann sinkt der Schmerz

darin weg, in der Umarmung
deiner Zuneigung, du darfst mich streicheln
leicht über meine Schulter, das ist alles

was ich dir geben kann, wenn du versprichst
nicht zu bewegen, mehr kann ich nicht ertragen
meine offene Blume bleibt geschlossen

Manchmal brennt sie von krampfenden Schmerzen
manchmal von Verlangen, immer zart
innen ist alles zart

zu zart für wilde Leidenschaft
Nektarküsse, himmlischen Schweiß
und totale Befriedigung

Im Teich wärme ich mich an der Sonne
wie ein Prinz zum Küssen

ein Mädchen tanzt Seerosen
um mich herum, ihr Spiegelkleid
berührt mich für einen Moment

Würden ihre Lippen sich zu mir verneigen
um das Salz von meiner Haut zu lecken
und die Haut von meiner Seele

dann würde ich Zauberschmetterlinge
bis in ihren Zehen fliegen, sie salben
und krönen, mich in ihr suhlen –

Samen um uns herum, so leicht
dass sie keinen Schatten werfen

Du bist ein fließender Körper
von Wasser im Fluss
genau wie ich

um dich herum hüpfend
meine verführerische Nymphe
du fließt schnell und tief

du plätschert über harte Felsen
die erweicht zurückbleiben
in deinem funkelnden Nachstrom

Wir streicheln die Fische
umarmen die Seerosen
und rascheln mit dem Schilf

lass uns bleiben, es ist gut
hier, auch die Vögel
schwingen zurück

meine Flussliebe
ich möchte nicht, dass wir
das Meer erreichen

Ich bin unterwegs
in einem Niemandshaus gelandet
im Niemandszeit und Niemandsland

Das Bett ist Königin-
weit, genug Platz
für einen König

wenn er gut ist für mehr
als schlafen, als Sex
für mehr als einmal

In dem leeren Hotelzimmer
ist das Fenster ein Gebot
nach draußen zu schauen

Schmale dekorative Vorhänge
immer eine Aussicht, immer
vielleicht gesehen werden

Seltsam, dass niemand wohnt
an diesem schönen Ort, hier
würde ich gerne leben

Im Flur quietschen
Rollen, eine Tür klickt
und es ist still. Was

für eine Person kann es sein?
Soll ich immerhin
meinen Koffer mal auspacken?

Schule und Zuhause, alles
auf dieser Seite des Flusses
mit Freunden besprochen

am anderen Ufer
nur Schafe
keine Aussicht

auf glänzende Dächern
eine süße alte Fee
die die Wäsche wäscht

oder ein Junge
der ein kurzes Bad nimmt
nichts besonderes, aber

doch Anreize im Inneren
wodurch ich im Wasser trete
durch Wellen schwimme

Aufregung in meinem Körper
aufgetrieben durch die Chance
auf überwältigendes Glück

Auf der Seite tropfe ich ab
von meinen Sprüngen in Männer

ihren schönen Worten
Sex und Unruhe

Sich gegenseitig alles gönnen, aber
nicht wissen auf welche Weise dann

ein Eigenleben zu führen
So lange darüber nachgedacht

dass es ein Problem ist
unlösbar für die Logik

aus der es entstand
und schwer zu fassen

für meine Unruhe, die Angst hat
Gelegenheiten zu verpassen

und abgelenkt wird
durch das Lachen und Tanzen

der Menschen, die in Vorbeigehen
nicht auf mich geachtet haben
nicht auf mich geachtet haben

auf der Seite tropfend
von verschmähter Schönheit

auf der Seite tropfend
von verschmähten Verlangen

Schiffe segeln auf dem Meer
keiner nimmt mich mit
nur der Gedanke
soll ich weiter warten?

Die Party ist gut besucht, mein Tisch nicht
Wieder sieht niemand meine Augen
die unverdrossen winken und springen
Hilfe Hilfe Hilfe

Wieder habe ich davon geträumt
dass Stadt und Land überflutet wurden
Schiffe voll gepackt untergingen
Hilfe Hilfe Hilfe

Gibt es Ohren für meine Stimme
oder stecke ich in der Leere
soll ich, soll ich weiter
warten?

Werde ich weiter
warten
alleine am Tisch

meine Augen springen
und winken Hilfe Hilfe Hilfe
Schiffe fahren vorbei

ich schreie
immer lauter
mit meinen Schultern
aber ich bin unsichtbar
Stadt und Land überfluten

Schiffe gehen unter
voll gepackt
Hilfe Hilfe Hilfe

ach, werde ich
werde ich weiter
warten?

Die Postkarte vergilbt
schon so lange

Kein Kontakt
Ich habe keine Adresse
um etwas zu unternehmen

Außerdem, gesagt in Gedanken
verschlammen meine Worte
mit Vorsicht

Wir teilen nur den Wind
der uns bedeckt

mit Sand aus Süd
Pollen aus Ost, Regen aus West
und aus Nord kommt die Kälte

Dann ziehe ich einen Pulli
über mein Herz, streiche
mit den Fingern

über meinen einen Bauch
und denke an deine Hände

Auch jetzt passiert es wieder
Gedanken habe ich lieber
als dass ich teilnehmen muss
Ich träume von einem Kuss

und mehr noch in Sicht
Wieder weiß ich nicht
warum ich nicht in aller Ruhe
einfach etwas tue

obwohl ich hier Chancen sehe
und mich danach sehne
mache ich keinen Schritt
mit einem höflichen Witz

oder einer achtlosen Geste
ich wünschte ich könnte es
aber
wir rennen aneinander vorbei
wie Götter ohne Sonne

In meinem kurzen Kleid schaue ich mich um
rutsche einfach in einen Spagat
sicher, sicher werde ich geküsst

heute Abend schon, sonst morgen
ich habe so lange gewartet, säugend an der Minze
in meinem Mund, ich mag frische Küsse

beim Tanzen und im Bett
wenn ich aufwache
aus meinen Träumen von einem Mann

dem ich folgen kann
wohin ich will
dem den Weg kennt

im Labyrinth
nicht nur was läuft
nicht nur was macht

nicht immer frustriert
hinfällt wenn ihm die unsichtbare
Hand einer Frau nicht hilft

Ich brauche keinen Spiegel
so schön fühle ich mich heute Abend
geeignet für den Konzertsaal

Die unausgesprochene Erwartung
von dem Stimmengewirr, wohin
wir geführt werden

und was sonst noch passieren kann –

der weite Halsausschnitt gleitet ab
meine Hand hängt und wartet
bevor sie meine Schulter streichelt

ein zufälliger Blick hakt zwischen
den Köpfen hindurch an mir
seine Aufmerksamkeit wird berauscht

von dem Ordnen meiner Haare
und meinem ungeduldigen Versitzen
während die Aufführung weitergeht

Kaffee im Museum
es gibt immer etwas zu sehen, die Luft-
kissen um die Menschen herum

Dass ich für jemanden mit
einem Fleck auf der Hose
bezahle, unauffällig

seine Hose inspiziere
fröhlich Fragen stelle
vor allem viel lache

und uns wieder will treffen
es war lustig
Sofort gestehen

wenn die Polizei auf mich zeigt, ja
es war vorsätzlich, na und?
Seinen starken Geschichten

glaube ich nicht, aber seine Küsse
doch, keine Luft zwischen uns
sanft saugend

vielleicht einmal
ein entscheidendes Mal, denke ich
gelegentlich gerne, wenn ich morgens

gutes Wetter oder nicht, aus dem Hause
geh, um Kaffee zu trinken, ich bin
ein Liebhaber, das spielt eine Rolle

Es ist Zeit, kein Kaschmir
mehr, keine Seide, weichen
Pelzen und Vanillelaken

nicht mein Blut kochen
in einem Wasserfall mit tausend
Wundbrandfingern auf meiner Haut

aber unter süßen summenden
Lindenblüten wirklich küssen
hinter wiegenden Vorhängen

zusammen verschwinden
in einem grenzenlosen Körper
der nicht mehr blutet

vor Verlangen
ein Kind gebärt
das nach Glück riecht

Was sitze ich hier
angekleidet über nichts
zu lachen in zu viel Lärm

um jemanden zu hören?
noch neun, neun Tage noch
neun Tage ohne Hände

in denen ich schnurrend liegen kann
nur meine
und die zählen nicht

können nicht, was er kann
Der Mann mir gegenüber vielleicht
scheint ein süßer Mann zu sein

oder die schönen Jungs dort
die werden wohl wissen wie
ohne darüber nachdenken zu müssen

was ich hier sitze
zu zweifeln
mit meinen Kleidern an

Wir vier radeln
in den Wald, nicht sehr weit
und teilen uns an der Kreuzung

Arnd kennt den Weg, er zeigt:
drüben gibt es einen offenen Raum
komm, da stehen zwei Bäume

mit einem Knick im Stamm
Den letzten Teil laufen wir
mit dem Fahrrad in der Hand

Wir hätten auf dem Pfad
sitzen können, aber er
wollte hierher, einfach so

Siehst du? Mehr sagt er nicht
Er lässt sich hintenüber fallen
und schaut die ganze Zeit auf

Das wird nichts werden - zwei Bäume
im Wald - also sage ich ihm
einfach, ich muss nach Hause

Trag die Schmerzen, schrei
aber flieh nicht, sei

wie ein Engel, trag
sie mit Engelei

Wenn du mich nur liebst
geht das nie vorbei

wenn du dich mir gibst
sind wir eins und frei

dann wirst du für mich
immer Zywa sein

Was nützt es dir, hübsch jung zu sein
mit Anstand und Erwartungen gekleidet

versteckt in einem gemieteten Raum
voller Liebe, wartend auf eine Antwort

warum diese Jahre nicht brausen
und jubeln vor unsterblichem Genuß

täglich wirklich
ohne Spiegel

der Fantasie
von streichelnden Händen

Unser Dorf ist zu klein
Ich habe nur Oma
zu der ich gehen und
mit der ich reden kann

Ich massiere ihre Schultern
und sie streicht ihre Finger
durch meine Haare, ich biege
meinen Rücken für mehr, tiefer

Ich spanne meinen Körper an
bis ihre Hand mich aufbricht
als Frau, wer wird
mich als Frau aufbrechen?

Die Jungs, die mich nicht sehen
und die Jungs mit starren Augen
die mich denken auszuziehen
haben mir nichts zu bieten

Ich suche einen dazwischen
der weiß, was er will, und
nur noch von mir
entjungfert werden muss

Namaste, fürchte mich nicht
Ich bin Godzilla!
Sei Ehrlich
– Ich bin Hassbar

Ich Gehöre Nicht Dazu ...
Ich bin Verlassen ...
Das ist kein Traum
Das ist ein Prähistorischer Albtraum

Manchmal frage ich mich ...
Bin ich ... ein Avatar geworden oder Wahnsinn?
Ich ... suche ... Reinheit
– Wesen, Glaube und Unschuld

Ich bin die Muse, ich spiele
die Lieder der Schönheit
von der Schule des Lebens
höre die befreienden Melodien

Geheimnisse in einer Welt der Dunkelheit
Ich höre auf die Stimme der Seelen
ich gebe keine Antworten, ich atme
mit den Wünschen

Befreie mich, ich bin begabt
Ich will nur deine Seele
ich rufe die Kraft der Liebe an
durch den Willen der Himmel und der Erde

Manchmal brauche ich jemanden

lass uns plaudern
uns hier irgendwo treffen
oder in einer Plauschraum

wir könnten zusammen
lachen, einige Endorphin-
Naschereien teilen

ritzen ist nicht genug
rote Linien, die quellen
aus meinem Herzen

die Einschnitte meines Stammes
Sägezähne, die quellen
aus meinem Herzen

und lies meine Gedichte
rote Linien, die quellen
aus meinem Herzen

Was macht es aus
wie alt ich bin, ob ich Schwestern habe
und Kinder, wo und mit wem?

Das ist nicht wissenswert
Egal in welcher Art von Kleidung bin ich
mit Beinen, Rumpf und einem Gesicht

mein Herz, begehrt oder nicht
Ich will deine Fantasie
um die Welt zu zaubern

in der wir leben können
freimütig sicher sein, und
ohne Putz knien

für die anderen, liebes Herz
zusammen können wir alles
was wir wünschen, unternehmen

Will ich, dass er

manchmal wohl, manchmal nicht
wie ein Engel in mein Bett taucht --
seine Flügel bereit zum Aufbruch?

genau nach meinen Wünschen
genau wie ein Mann
ein erfahrener Liebhaber

der nicht atmen muss
weil er ein Engel ist --
er riecht keine Gerüche

Vielleicht klappt es
mit meinem neuen Zauberstab
um eine Luke oder Klapptüren

im Himmel zu machen
etwas, das ich selbst öffnen kann
als Signal: Komm! Geh!

Oder will ich, dass er bleibt
und bei mir ist, manchmal als Freund
manchmal als Liebhaber, manchmal als Engel?

Du hast Gewitterwolken geblasen
und die Wärme weggeweht
du bist weggeweht
Ich träume dich

sicher in meiner Liebe
unter Wasserfällen des Glücks
Ich träume und träume
und träume nochmal

aber es schneit weiter
Gibt es eine Jacke gegen die Kälte?
Gibt es eine Jacke mit dicken Taschen?
Gibt es eine Jacke, die warm genug ist?

Komm in meine Arme, ich zaubere
was du dich wünscht, alles ist möglich
Zieh dein blaues Kleid an
und schüttle deine Haare locker

Ich träume dich
sicher in unserer Liebe
Ich zaubere und die Sonne scheint
Ich zaubere und du lächelst mich an

Glücklich bis ans Ende
an Der Mauer gegenüber
meinem zu Hause, Berlin
ist mein Berlin

Doch ich blättere
in einem Reisemagazin, das Meer
winkt, die Berge rufen
Echos Aktion! Aktion!

Ein Mann lächelt mich an
Wir sind Engel, ich gebe
ihm meine Angst, leihe
ihm mein Zimmer

Ich muss gehen, weg
von alleine, mehr sein
als meine Arbeit, jemandem
Treue geloben

Leute küssen sich im Vergnügungspark
einen Liebesfilm in der Stadt
mit Musik und einigen Worten
ohne Zucker, pur
wie Espresso; eine Augenbraue
kurz hochgezogen, sagt alles

Ein Mädchen schwenkt auf Rollschuhen
zwischen den Kartenhäusern
Sandburgen und Fabriken
Sie bekommt Vorfahrt
von starrenden Fahrern
die Romeo von Julia trennen
auf beiden Seiten der Straße

und sich mit den Fußgängern spaßen
die sie schneiden, schnell auf dem Weg
verrückt zu werden, denkend
an einen heimlichen Geliebten
versteckt unter den Narben
ihrer Lügen

Im Urlaub ist es anders
Dann bist du der Mann
den ich in dir gesehen habe

dann machen wir alles zusammen
dann schauen wir zusammen
als zusammen angesehen -

die Außenseite davon, unsere
beiden Körper, die neugierig
durch unsere Kleidung hindurch

gescannt werden
Wir sehen es geschehen
und wir sehen uns

als begehrenswerte Menschen
mit Streichelhaut und Lippen
die lachen und süß flüstern

Ich stelle es mir vor, während
ich auf den Wasserkocher warte
Lass uns Urlaub machen

Es ist windstill
Plastikwasser
Essen bei Mama

Auf dem Heimweg
zögere ich an der Kreuzung
Meine Zimmer sind so leer

und du lebst in der Nähe
Ich kann zu dir gehen
und doch kann das nicht

Hinter den dünnen Vorhängen
lebt die Straße, die Stadt
Niemand sieht mich

Ich möchte Liebesbriefe
von dir lesen, Geständnisse
die du mir nie geschrieben hast

Ich muss immer daran denken
auf den Schlaf wartend, still liegend
wie eine Plastikpuppe