Einst war hier Wohlstand, florierender
Handel, die Küste ein Band
von Häfen voller Schiffe

das Land der Philister
jetzt erstickt, umschlossen
vom Ghetto

Sommerregen fallen
und brechen unsere Knochen, die Straßen
und Brücken, die Kais und Büros

Die Dächer der Schulen
eingestürzt, Abwasserkanäle spritzen auf
Rieche, wo wir leben

Bleib da nicht stehen
sicher weit weg auf den Wällen
ihres Paradieses, schauend

auf das Feuer und das Eisen
vom Himmel
Nicht unserem

Und nach dem Regen nähern
sich nachts am Horizont
Herbstwolken

Die Nachbarn haben begonnen
Leute wie wir
Aber sie wollen nicht
meine Nachbarn sein, sie schmettern
Raketen in den Schulhof
Ich habe keine Angst, ich werde sterben

Das scheint eine schlechte Sache zu sein
aber es geht nicht anders
Sie machen dasselbe
bis wir vertrieben worden
am Hals gepackt
und weggeworfen sind

Ich möchte, dass sie um Hilfe schreien
nach Gerechtigkeit jammern
und um Erlösung flehen
und ich werde hören
und ich werde sehen
und ich werde schweigen

bis sie tot sind

Rebell oder Versprechen?
Unser ältester Sohn ist gescheitert
wir müssen ihn verschweigen

Wieder eine harte Lektion
die Bosse der Soldaten
sind unsere Bosse

Wir müssen zugeben
nicht mehr daran glauben
dass es jemals in Ordnung kommen wird

dass es jemals ein Haus geben wird
unzerstörbar, mit an der Ecke
ein verworfener Stein

Wir werden dieses Haus nicht bauen
aber vielleicht werden wir reich
genug, um die Waffen zu kaufen

mit denen wir das Land erobern können
so rücksichtslos wie die Stämme
die von Josua angeführt wurden

Ich soll rufen, sagt jemand
aber was lässt sich da rufen?
Dass Gras verwelkt und Blumen
fallen ab, aber Versprechen für immer
ungebrochen bleiben?

Gib nicht auf, steige
auf einen hohen Berg und rufe
zu allen Herzen das Leiden
ist vorbei, das Unrecht, die Nägel
die uns durch unsere Adern geschlagen
festklemmen, und den Stacheldraht
der Apartheid, der uns trennt

Reiße die Blockaden nieder
gleiche die Ungleichheit an und ebne
in der Wildnis einen heiligen Weg!
rufe! breche das Schweigen!

Der Berg ist für immer gefangen
im Würgegriff der Schlange
und auch die Stadt, das ganze Land

Entlang des Meeres schwingt ihr Schwanz
mit Donnerschlägen Krater von Höllenfeuer
in die Erde, sie brüllt und kreischt

nachts Todesängste in unseren Atem
sie zerschmettert unsere Heuschreckenköpfe
auf den Pflastersteinen, eins nach dem anderen

Sie mag mich nicht, sie isst nur
das Land, auf dem ich lebe, sie schließt mich
ein und berauscht mich wie eine Kakerlake
die immer in die Flasche zurückrutscht

und nicht entkommen kann aus Träumen
der verlorenen Freiheit und der Dörfer
von ihrem langen Schlangenbauch
weg-gewalzt und geglättet

Es gibt kein Land mehr für die Toten
Unter unseren Betten sind sie begraben
Sag mir, wie kann ich so schlafen
wartend auf ein Wunder
wartend auf den Tod?

Glauben an eine neue Welt
für die Kinder unserer Kinder
und lange warten können

Pläne schmieden
für die göttliche Zeit
die jetzt beginnt, mit Plan A, B, C

und D von Durchgang
in die Zukunft
eines Heiligen Landes

mit Stahlbeton
und vollendeten Tatsachen
Haus für Haus

Feld für Feld, Quelle für Quelle
geraubt, vergiftet oder geschlossen
Militärgebiet, die Hunde gehen los

auf Kinder, die Ziegen hüten
Kinder auf dem Weg zur Schule
Kinder von Blinden und Krüppeln
Kinder ohne Eltern
Kinder, die hier nicht sein sollten

Wir erschaffen
eine neue Welt
mit Bomben
Angst und Blut
Feuer um Feuer
Schutt um Schutt

Wir wissen
dass wir sterben werden
wir haben uns entschieden
auf der rechten Seite zu sterben
wo nur Kämpfer leben

Freund und Feind
lassen wir bezahlen
für unser Essen
und die Schwerter
die die alte Welt
schlachten

Freitagnachmittag
knien wir in ar-Raqqa
und abends
sagen wir Danke in Tel Aviv
es ist ein gebeugter Kampf
Gebet um Gebet

Weil ich verantwortlich bin
insoweit das möglich ist
muss ich mich ja
in das Leben vertiefen

der Flüsse im Delta, muss ich
die Jahreszeiten kennen und
die Winde und die Gezeiten
um überhaupt eine Chance zu haben

Wenn ich selbst das Wasser wäre
würde ich auch nach Öffnungen suchen
auf die Schwachstellen drücken
und wo möglich durchbrechen

mich nicht brackig ersticken lassen
verdunstend in der brennenden Sonne
von Siedlern, die mich umzingeln
mit Betonmauern und Soldaten

Es wäre alles oder nichts für mich

Wir sind von Generation zu Generation
wir selbst geblieben, wir leben
und lebten mit anderen
gegenseitig getrennt

bis wir gehen müssen, schließlich
gibt es immer noch keinen Ort
wo wir keine Fremden sind
wo keine Fremden sind

Seit Jahrhunderten zweifeln wir
an unserem Schicksal, ringend
mit Dem Namen kämpfen wir
für ein sicheres Zuhause

Wir suchen Frieden am Berg
Die neuen Philister, die
uns nach dem Leben trachten
vertreiben wir aus dem Tiefland

Wenn ihre Gebäude einstürzen
sterben sie zu Tausenden
Keine Säule bleibt stehen
denn nur das Land, dieses Land

das ganze Land, die ganze Stadt
der ganze Berg, alles
vom Fluss bis zum Meer
kann unsere Zweifel lindern